1.500 Mitarbeiter betroffen: Deutscher Autozulieferer meldet Insolvenz an

Die Gerhardi Kunststofftechnik GmbH, einer der führenden Hersteller galvanisierter Kunststoffteile in Europa, hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind rund 1.500 Mitarbeitende an den Standorten Lüdenscheid, Altena, Ibbenbüren und Montgomery (USA). Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, wird sich die Zukunft des Unternehmens in den nächsten Wochen entscheiden.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Jurist Jan-Philipp Hoos von der Kanzlei White & Case bestellt. Seine erste Aufgabe ist die Sicherstellung des Insolvenzgeldes für die Belegschaft sowie die Analyse der finanziellen Lage des Unternehmens.

Gerhardi blickt auf eine lange Geschichte zurück: Gegründet im 18. Jahrhundert, spezialisierte sich das Unternehmen zunächst auf die Herstellung von Messing- und Kupferschnallen sowie Tee- und Kaffeeservices, bevor es sich auf Kunststoffteile für die Automobilbranche konzentrierte.

Trotz eines Umsatzes von rund 200 Millionen Euro und Investitionen in moderne Lackieranlagen am Standort Ibbenbüren konnte Gerhardi dem Druck durch sinkende Abrufzahlen und steigende Kosten nicht standhalten. Ursprünglich war geplant, ab 2025 Bauteile für elektrische Modelle der Mercedes-Baureihen zu liefern, darunter die C-Klasse, GLC sowie A- und B-Klasse.

Die Insolvenz von Gerhardi reiht sich in eine wachsende Liste von Autozulieferern ein, die aufgrund von Marktunsicherheiten und erhöhten Kostenstrukturen ihre Prognosen korrigieren oder Mitarbeiter abbauen mussten.

Veröffentlicht von

Jakob Welik

CEO von financeandbusiness.site

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert